„Star Wars Oxygen“ – Ein Podcast nur über John Williams‘ großartige Musik

In letzter Zeit höre ich immer mehr Podcasts, vor allem über „Star Wars“ und „Babylon 5“. Vor kurzem habe ich einen Podcast entdeckt, der sich allein der großartigen Filmmusik widmet, die John Williams für die „Star Wars“-Filme geschrieben hat. Bei „Star Wars Oxygen“ handelt es sich um ein Spin-off des „Rebel Force Radio“-Podcasts. Etwa alle vier Wochen erscheint eine neue Folge, in der David Collins und Jimmy Mac die Musik von John Williams analysieren.

Dabei machen sie auf viele Dinge aufmerksam, die man bisher nicht wusste oder nur unterbewusst wahrgenommen hat – zum Beispiel, dass in der berühmten „Binary Sunset“-Szene in „Star Wars“ (Episode IV) gar nicht Lukes Thema gespielt wird, sondern Ben Kenobis. Und nach Kenobis Tod ist nicht sein, sondern Leias Thema zu hören, was mir bislang tatsächlich nie bewusst aufgefallen ist. Auch die Gründe für diese Entscheidungen von George Lucas und John Williams werden im Podcast erläutert. Bislang sind neun Folgen von „Star Wars Oxygen“ erschienen, die gerade mal die Musik von zwei Filmen (Episode IV & V) abgedecken. Aber auch alle übrigen „Star Wars“-Filme sollen in künftigen Podcast-Folgen besprochen werden (und zusätzlich sogar der Soundtrack zu „Shadows of the Empire“).

Die beiden Hosts des Podcasts sprechen sämtliche Themen bzw. Leitmotive durch, die Williams komponiert hat. Dabei kommt so manche interessante Erkenntnis zustande; ich habe bislang zum Beispiel nicht bewusst wahrgenommen, dass C-3PO und R2-D2 in Episode V ein eigenes Thema haben und sogar Boba Fett ein kurzes musikalisches Motiv. Auch macht der Podcast immer wieder auf Filmszenen aufmerksam, die keine Musik enthalten, für die aber Musik geschrieben und sogar aufgenommen wurde. Die Soundtrack-CDs, die 1997 zu den Special Editions der Filme veröffentlicht wurden, enthalten überraschend viel solcher Musikstücke, die letztendlich doch nicht in den Filmen verwendet wurden. Bei der Besprechung von „Das Imperium schlägt zurück“ nimmt sich David Collins einige dieser Szenen vor und mischt die Musik wieder hinein, um zu verdeutlichen, wie sie sich angehört hätten, wenn die Filmemacher sich nicht gegen den Einsatz von Musik entschieden hätten.

In einer der ersten Episoden des Podcasts kommen Collins und sein Co-Host zudem auf die musikalischen Vorbilder zu sprechen, an denen John Williams sich auf Lucas‘ Wunsch hin orientierte. Dabei vergleichen sie ausgewählte Musikstücke aus dem Film mit den entsprechenden Vorlagen von Stravinski, Dvořák, Holst und anderen Komponisten – und das Ergebnis ist verblüffend. Auch das Darth Vader-Thema aus Episode IV – als der berühmte imperiale Marsch noch nicht existierte – nehmen sie unter die Lupe.

Da ich mich sehr für Musik interessiere, aber nicht über genug Fachwissen oder ein gut genug geschultes Gehör verfüge, um die „Star Wars“-Soundtracks selbst so ausführlich zu durchleuchten, finde ich den Podcast sehr interessant und kann nun, nachdem ich alle bereits veröffentlichten Folgen angehört habe, die Veröffentlichung weiterer Episoden kaum erwarten.

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