Ein Perspektivenwechsel tut immer gut, mir ganz besonders. Schließlich hänge ich seit Jahren im immer gleichen (mal mehr, mal weniger depressiven) Alltagstrott fest. Leider gehöre ich zu den Personen, die von alleine nur äußerst selten etwas wirklich Neues wagen. Umso besser war es also, dass wir von 18. bis 21. Mai zu sechst nach Berlin gefahren sind, dort alte Freunde getroffen haben (Steffi, Flo, Gin Martini 😉 ) und so einiges erlebt haben.
Ich war ja schon oft in Berlin und meistens haben mir diese Kurzurlaube neuen Antrieb und neue Ideen gegeben. Nachdem ich dieses Mal endlich ein wenig mehr von der Stadt kennen gelernt habe als die Stadtteile, die ich vorher schon kannte, liebe ich Berlin noch mehr. Und München finde ich gerade todlangweilig und spießig, denn so eine Nacht wie ich sie in Berlin erlebt habe, wird man in München wahrscheinlich nie erleben können…
Ein (mal wieder völlig banales, aber für mich trotzdem wichtiges) Beispiel dafür, dass ich immer erst einen Schubs brauche, um Veränderungen vorzunehmen, habt ihr ja schon live bzw. auf Facebook mitbekommen: so blöd es klingt, aber ich hätte mich alleine nie getraut, mir die Haare zusammen zu binden. Das fällt in den Bereich der Dinge, die mir schwer fallen, weil sie damit zu tun haben, mein eigenes Selbst auszudrücken (und noch dazu hat es mit meinem Körper zu tun, mit dem ich mich ja oft ohnehin nicht wohl fühle). Ich muss echt mal wieder auf einer Theaterbühne stehen, um weiter an diesen Problemen zu arbeiten… Naja, sobald ich mit Haargummi in den Haaren dasaß, fühlte es sich jedenfalls super an. Und auch die Lichterkette um meinen Hals hat mir zumindest in Berlin nichts ausgemacht. 😉
Leider sitze ich gerade wieder in meiner Wohnung in München und alle Veränderungen, die ich mir wünsche, erscheinen wieder unglaublich schwer. Ich brauche also mehr Berlin in mir! Am liebsten würde ich wirklich gleich hinziehen, aber auch diese Hürde erscheint mir riesig. Wahrscheinlich muss ich mir einfach die Haare zusammenbinden und es einfach tun!