Mehr als sieben Songs, Teil 1: Anthony Stewart Head – We Can Work It Out

Auf Facebook bin ich vor ein paar Tagen für die „7 Tage – 7 Songs“-Challenge nominiert worden. In sieben Tagen soll ich sieben Lieder teilen, die ich mag. Unmöglich. Nachdem ich mir lange den Kopf darüber zerbrochen habe, auf welche sieben Songs ich mich beschränken soll, bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass das gar nicht geht. Nur sieben Lieder!?
Stattdessen habe ich aus der Herausforderung nun eine neue Blogkategorie gemacht. Logischerweise heißt sie „Mehr als sieben Songs“. In unregelmäßigen Abständen werde ich hier ab jetzt Lieder vorstellen, die ich gerne mag, die mir etwas bedeuten und/oder zu denen ich etwas zu erzählen habe.

Den Anfang macht die Lennon/McCartney-Komposition „We Can Work It Out“ in dieser wunderschönen Cover-Version von Anthony Stewart Head. Ein Lied zu covern ist stets eine schwierige Sache. Oftmals verkommt eine Coverversion zur bloßen Kopie oder zum billigen Abklatsch, der dem Original nichts Eigenes hinzuzufügen hat und als überflüssig erscheint (Beispiel: „I Love Rock’n’Roll“ von Britney Spears). In anderen Fällen wiederum versuchen Künstler, bewusst einen ganz anderen Weg einzuschlagen als der Interpret des Originals. Das kann ebenfalls nach hinten losgehen, bei der Version von „We Can Work It Out“, die ich hier ausgesucht habe, hat es sich meiner Meinung nach jedoch gelohnt.

Anthony Stewart Head dürfte den meisten durch seine Rolle als Rupert Giles in Joss Whedons Serie „Buffy the Vampire Slayer“ bekannt sein. Neben seiner Schauspielkarriere war er jedoch immer wieder auch als Sänger und Musiker aktiv. 2002 veröffentlichte er zusammen mit George Sarah das Album „Music for Elevators“, auf das ich damals aufmerksam geworden bin, weil meine beste Freundin ein großer Fan von „Buffy“ und Anthony Stewart Head ist. Über die Jahre habe ich das Album seitdem immer wieder gehört und die Lieder daraus befinden sich in vielen Playlists, die meinen Alltag begleiten. Es gibt noch einige andere tolle Stücke auf dem Album, aber „We Can Work It Out“ (die einzige Coverversion) finde ich besonders faszinierend. Durch sein langsames Tempo und seine im Vergleich zum Original zunächst befremdlich erscheinende Instrumentierung erzeugt das Stück eine ganz andere Atmosphäre als die Beatles-Version.

Diese Atmosphäre und der Klang des ganzen Albums dürften zu einem guten Teil auf den Komponisten und Musiker George Sarah zurückzuführen sein, der das Album gemeinsam mit Head komponiert und produziert hat. Heads zweites Album „Staring at the Sun“, das letztes Jahr erschienen ist, hört sich jedenfalls weit konventioneller und einfallsloser an als „Music For Elevators“, bei dem man unter anderem aufgrund von Heads Stimme manchmal fast den Eindruck hat, einer Bowie-Platte zu lauschen.

Diese Fassung von „We Can Work It Out“ hebt sich zusätzlich dadurch vom Original ab, dass sie als Duett zwischen Head und einer weiblichen Sängerin angelegt ist (YouTube zufolge handelt es sich dabei um Holly Palmer, während Wikipedia behauptet, die Stimme gehöre der aus „Buffy“ bekannten Schauspielerin Amber Benson). Das Hin und Her zwischen Mann und Frau unterstreicht die Geschichte eines sich streitenden Paares, die das Lied erzählt und trägt dazu bei, diese Fassung des Songs zu einer der besten Cover-Versionen zu machen, die ich kenne.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s