Da ich selbst sehr wenig über „The Force Awakens“ weiß, enthält dieser Blogpost keine großen Spoiler zum Film. Ich erwähne aber einige (wenige) Gerüchte, die ich mitbekommen habe und die möglicherweise zutreffen. Wer also in dieser Hinsicht hundertprozentig sicher gehen und wirklich gar nichts über die Handlung erfahren will, der sollte den Text besser nicht lesen. Aber wie erwähnt enthält er sicher keine großen Spoiler.
Es sind nicht mal mehr drei Wochen, bis „Star Wars: Episode VII – The Force Awakens“ (ich verwende im Gegensatz zur Marketingkampagne hier mal den vollen Titel) ins Kino kommt. Ich habe natürlich bereits Tickets und werde den Film in der Mitternachtspremiere sowie ein zweites Mal am Abend des Starttags anschauen (und wahrscheinlich noch ein paar Mal öfter). Natürlich wird es danach hier einen Blogpost zum Film geben, aber ich habe mir auch seit Wochen schon vorgenommen, ein bisschen was zu meinen Wünschen, Erwartungen, Hoffnungen und auch Befürchtungen hinsichtlich des Films zu schreiben, bevor ich ihn gesehen habe. Das ist also nun dieser Blogpost.
Seit dem im April veröffentlichten zweiten Teaser-Trailer habe ich mir keinen der Trailer und TV-Spots mehr angesehen (wenn man mal von dem nur wenige Sekunden dauernden Teaser auf Instagram absieht). Natürlich habe ich es nicht völlig vermeiden können, hier und da ein paar Screenshots aus den Trailern zu sehen und als ich mir den neuen James Bond-Film im Kino angeschaut habe, musste ich die Augen schließen und mir die Ohren zuhalten, als vor dem Film der „Star Wars“-Trailer lief (gesehen habe ich dabei wirklich nichts, aber die Sound-Anlage des Kinos hatte einfach zuviel Wucht, also habe ich zwar alles gehört, viele der Dialogfetzen aber inzwsichen wieder vergessen).
Meine Erwartungen und Hoffnungen
Ich bin also relativ ungespoilert und habe zwar auch ein paar Gerüchte über die Handlung gelesen, zum Glück konnte ich mich aber meistens zurückhalten und kenne keine großen Spoiler. Was erwarte ich mir also von „The Force Awakens“? Nun, in erster Linie natürlich einen spannenden, humorvollen Film, der die in den ersten sechs Filmen (nicht nur der Original-Trilogie!) begonnene Geschichte sinnvoll fortsetzt und dabei neue, interessante Figuren einführt. Persönlich finde ich es etwas schade, dass man sich anscheinend doch nicht auf die Handlungsentwürfe von George Lucas gestützt hat. Aber andererseits kann ich das auch akzeptieren, da George Lucas „Star Wars“ nun einmal abgegeben hat und es früher oder später sowieso neue Filme ganz ohne seine Beteiligung gegeben hätte. Was den Look und das Feeling des Films betrifft, muss man sich wohl keine Sorgen machen (jedenfalls, wenn man der Marketingkampagne trauen darf); der Film wird nach klassischem „Star Wars“ aussehen und sich hoffentlich auch so anfühlen.
Ich wünsche mir allerdings, dass trotz aller optischen, emotionalen und inhaltlichen Verweise auf die Original-Trilogie auch die Prequels nicht ignoriert werden. Das muss ja nicht gleich dadurch geschehen, dass man Jar Jar Binks zum bösen Mastermind macht, der hinter den Kulissen die Fäden zieht (tatsächlich ein Gerücht, das in letzter Zeit die Runden machte). Mir würden es schon reichen, wenn man zum Beispiel ein paar aus den Prequels bekannte Alienrassen im Film sieht oder einen aus den Prequels bekannten Planeten besucht (wohl eher unwahrscheinlich). Eines der wenigen Gerüchte, die ich mitbekommen habe, besagt, dass ein Stab von Darth Plagueis (dem Meister von Darth Sidious) im Film vorkommt. Was immer es mit diesem Stab genau auf sich hat, ich würde das jedenfalls sehr begrüßen, weil es eine Brücke zurück zu den Prequels (und sogar in die Zeit davor) schlagen würde.
Natürlich hoffe ich auch, dass Han, Luke und Leia einen genügend großen Platz in der Handlung einnehmen werden. Zumindest was Han Solo betrifft, muss ich mir da wohl keine Sorgen machen. Das Drehbuch wurde angeblich extra umgeschrieben, um ihn zu einer der Hauptfiguren des Films zu machen. Luke Skywalker dagegen scheint in „The Force Awakens“ kaum mehr als einen größeren Cameo-Auftritt zu haben – zumindest stelle ich mich darauf mal ein. Gerüchten zufolge handelt der Film von der Suche nach Luke, der wohl – warum bloß? – ein Einsiedlerdasein führt.
Auch Lukes Lichtschwert (das einmal Anakin gehörte und in Episode IV von Obi-Wan an Luke weitergegeben wurde) soll eine wichtige Rolle im Film spielen. Ist es ein Gegenstand, nach dem die Charaktere suchen? Ist die Suche nach dem Lichtschwert mit der Suche nach Luke Skywalker verbunden? In diesem Zusammenhang fällt mir auch wieder ein, dass ich 2014 mal zufällig etwas darüber gelesen habe, dass Lukes Lichtschwert in der ersten Szene des Film zu sehen sein soll. Ich stelle mir das ziemlich cool vor: Die bekannte Titelmelodie ertönt, drei Absätze gelben Texts schweben an uns vorbei und die Kamera schwenkt schließlich nach unten, worauf ein Raumschiff vorbei zu ziehen beginnt. Erst nach und nach realisiert man, dass man da gar kein Raumschiff sieht, sondern einen durchs Weltall schwebenden Lichtschwertgriff. Wahrscheinlich geht der Film ganz anders los, aber eine nette Idee wäre das schon.
Noch mehr als auf ein Wiedersehen mit bekannten Figuren freue ich mich aber auf den neuen, wieder von John Williams komponierten Soundtrack. Und wo ich gerade schon bei der Filmmusik bin: Da „Star Wars“ nun bei Disney zuhause ist, wird der neue Film natürlich nicht mehr wie gewohnt mit der Fanfare von 20th Century Fox und dem dazugehörigen Logo beginnen. Das Disney-Logo wird es zwar wahrscheinlich auch nicht zu sehen geben (das taucht ja bei den Marvel-Filmen auch nicht auf), aber ich bin schon sehr gespannt darauf, ob John Williams eine neue Lucasfilm-Fanfare komponiert hat, die wir in Zukunft vor allen Filmen der Reihe (und zum Beispiel auch am Anfang eines neuen Indiana Jones-Films) hören werden.
Meine Befürchtungen
Trotz allem Enthusiasmus und der riesigen Vorfreude, die die geschickt auf Fans der Original-Filme zielende Werbekampagne auch bei mir ausgelöst hat, muss ich hier auch das tun, was Luke Skywalker tun musste – mich meinen Ängsten stellen. Was also, wenn der Film nicht gut wird? (Ein paar gute Ratschläge für diesen schrecklichen Fall gibt es hier.) Das mag ich mir gar nicht vorstellen und ich bin bislang davon überzeugt, dass „The Force Awakens“ zumindest kein totaler Reinfall wird. Von den wenigen inhaltlichen Details, die ich bisher mitbekommen habe, bereiten mir allerdings manche Anlass zur Sorge. J.J. Abrams, Kathleen Kennedy, sämtliche Schauspieler und die ganze Marketingmaschine überhaupt werden ja nicht müde zu betonen, dass der Film optisch, inhaltlich und eben „vom Feeling her“ ganz klar an die alten Filme anschließt. Doch genau darin könnte auch ein Problem liegen.
Ich frage mich nämlich inzwischen, ob die Macher nicht zu krampfhaft versucht haben, die Erfolgsformel der Originaltrilogie wieder aufleben zu lassen. Mir geht es dabei vor allem im Inhaltliches. Das Filmplakat zeigt uns eine neue, Todesstern-ähnliche Superwaffe. Wir bekommen einen neuen, maskierten Bösewicht. Im Zentrum des Films stehen mit den von Daisy Ridley, John Boyega und Oscar Isaac verkörperten Charakteren drei Figuren, die an die „großen Drei“ (Luke, Leia und Han) angelehnt sind. Dann hätten wir mit Captain Phasma erneut eine Nebenfigur in einer coolen Rüstung, genau wie Boba Fett in der Originaltrilogie. Anscheinend verschlägt es die Helden im Lauf des Films auch in die Festung einer mächtigen Unterweltfigur, so wie damals in Jabbas Palast. Und zu guter Letzt hat Abrams vor ein paar Tagen erzählt, er selbst habe die Musik für eine Szene geschrieben, die an die klassische Cantina-Szene aus dem ersten Film angelehnt ist.
Man könnte dieser Liste wahrscheinlich noch einige weitere Details hinzufügen. Zusammengenommen sieht das für mich jedenfalls so aus, als versuche man den Geist der ersten drei Filme dadurch wieder heraufzubeschwören, indem man sie schlicht kopiert. Episode VII droht so zum Remake von Episode IV-VI zu werden. Aber vielleicht tut sich dieser Eindruck bei mir auch nur deshalb auf, weil die Ähnlichkeiten mit den frühen Filmen derzeit eben so hervorgehoben werden und entscheidende Handlungsdetails noch geheim gehalten werden. Ich hoffe jedenfalls, dass der Film sich nicht nur auf altbekannten, längst ausgetretenen Pfaden bewegt, sondern uns auch etwas Neues vorsetzt. Und selbst, wenn das nicht der Fall sein sollte, könnte es ja sein, dass man nur in diesem ersten neuen Film noch so stark auf die Ähnlichkeiten mit den Vorgängerfilmen setzt, um das Publikum eben an einem bekannten Ort ab- und so zurück in die weit, weit entfernte Galaxis zu holen. Episode VIII und IX könnten stilistisch wie inhaltlich dann ganz anders werden. „Das Imperium schlägt zurück“ unterscheidet sich schließlich auch stark von „Eine neue Hoffnung“.
Das meiste von was mir wichtig ist, habe ich nun gesagt. Bleiben noch zwei große Fragen: Wer stirbt? Und ist Jakku nicht doch Tatooine? Ich war lange davon überzeugt, dass der Wüstenplanet im neuen Film, der uns derzeit noch als Jakku verkauft wird, in Wahrheit das altbekannte Tatooine ist. Nachdem Jakku nun inzwischen aber auch in Romanen und im neuen „Battlefront“-Spiel vorkommt, bin ich mir da nicht mehr so sicher. Aber wer weiß – nach der John Harrison/Khan-Finte traue ich J.J. Abrams alles zu. Und was die zweite Frage betrifft: Mindestens einer der großen Drei muss in dieser neuen Filmtrilogie doch sterben. Eigentlich wäre Luke Skywalker an der Reihe, der nun die Mentor-Position inne hat, die in Episode I Qui-Gon Jinn und in Episode IV Obi-Wan Kenobi eingenommen haben. Aber da Luke anscheinend nur eine sehr kleine Rolle im Film hat (ich tippe mal darauf, dass er erst am Ende zu sehen sein wird), glaube ich nicht, dass er bereits in Episode VII das Zeitliche segnen wird. Bei Han Solo dagegen sieht es schon anders aus. Sein Tod im Film würde erklären, warum Harrison Ford derzeit so viel Spaß daran zu haben scheint, für das früher bei ihm so verhasste „Star Wars“ die Werbetrommel zu rühren. Er wollte Han schon in Episode VI sterben lassen, vielleicht wurde ihm sein Wunsch nun erfüllt.
In gut eineinhalb Wochen werden wir schlauer sein. Dann wissen wir auch, ob Luke Skywalker der dunklen Seite verfallen ist.