Es ist doch immer wieder schön zu merken, dass man nicht nur alleine vor sich hin bloggt, sondern dass es Leute gibt, die das Geschriebene gerne und regelmäßig lesen. Der Kreis meiner Leser ist noch recht überschaubar, was mich bislang allerdings nicht stört, zumal er langsam aber zuverlässig wächst. Maren von neuesvomschreibtisch gehört zum kleinen Kreis meiner treuen, regelmäßigen Leser und hat mir vor ein paar Tagen ein Stöckchen zugeworfen – vielen Dank! Ich muss zugeben, dass ich erst einmal googeln musste, was es damit genau auf sich hat… Aha, dadurch sollen also Blogs untereinander besser vernetzt und miteinander bekannt gemacht werden? Na dann ist das ja genau das, was ich brauche! 🙂 Normalerweise finde ich solche Kettenbriefaktionen und ähnliches nicht so toll; auf Facebook mache ich bei so etwas jedenfalls fast nie mit. Aber in diesem Fall handelt es sich um eine wirklich sinnvolle Sache. Hier sind also die mir zugeteilten 11 Fragen und meine Antworten darauf:
1. Warum hast du mit dem Bloggen angefangen? Gab es einen speziellen Auslöser?
Einen speziellen Auslöser gab es eigentlich nicht, zumindest erinnere ich mich an keinen. Ich habe schon lange mit dem Gedanken an einen eigenen Blog gespielt, diesen Wunsch aber viel zu lange nicht umgesetzt. Warum? Weil es mir zu aufwändig, zu anstrengend erschien. Und weil ich geglaubt habe, niemand würde lesen wollen, was ich schreibe. (Inzwischen habe ich gelernt, dass einem letzteres erst einmal egal sein muss.) Ich habe mich bereits im Soziologiestudium mit Film und Fernsehserien auseinandergesetzt und eine Hausarbeit über Robert Altmans „Gosford Park“ sowie eine Diplomarbeit über „Liebeskommunikation in Desperate Housewives“ geschrieben. Auch Filmkritiken schreibe ich seit einigen Jahren so nebenbei. Dieses Schreiben über Filme und Serien macht mir im Großen und Ganzen doch recht viel Spaß (jedenfalls wenn ich nicht gerade an einem Text sitze – genau dann fühlt es sich oft wie harte Arbeit an). Zudem wollte ich mich selbst ein wenig dazu zwingen, mir über die vielen Filme und Serien, die ich so anschaue, Gedanken zu machen. Deshalb also dieser Blog. (Es heißt doch DER Blog, oder? Ich kann mir das nie merken… 😉 )
2. Schreibst du abgesehen von deinem Blog auch noch andere (fiktionale oder nicht-fiktionale) Texte?
Ja. Gelegentlich erscheinen auf Filmszene.de Rezensionen von mir zu aktuellen bzw. kommenden Kinofilmen. Eigentlich wollte ich heute eine Kritik zu einem im Juni in den Kinos startenden Film schreiben, den ich letzte Woche gesehen habe. Stattdessen schreibe ich nun diesen Blogpost und schiebe das Schreiben der Kritik mal wieder vor mir her…
Andere Texte schreibe ich derzeit nicht, auch wenn ich gerne wieder im wissenschaftlichen Bereich über Film und Fernsehen schreiben würde.
3. Was bedeutet schreiben für dich? Hobby, Arbeit, Entspannung, Therapie…?
Arbeit im Sinne einer sich anstrengend anfühlenden Tätigkeit, die man nicht immer gerne macht: ja. Arbeit, mit der ich Geld verdiene: noch nicht. Insgesamt fällt mir das Schreiben leider noch ziemlich schwer, was unter anderem wohl daran liegt, dass ich es zu selten tue. Ich habe aber immer wieder Phasen, in denen es trotz aller damit verbundenen Anstrengung wahnsinnig viel Spaß macht. In solchen Fällen finde ich dann sogar selbst, das sich das Geschriebene durchaus sehen (bzw. lesen) lassen kann. 😉 Auch entspannend kann das Schreiben in solchen Fällen sein – und ganz bestimmt auch Therapie, denn wenn man sich schriftlich mit einem Thema auseinandersetzt bespricht man man dieses ja gewissermaßen mir sich selbst. Schreiben kann also den Therapeuten ein Stück weit ersetzen.
4. An welchem anderen Ort auf dieser Welt würdest du gerne leben und warum?
Ich habe leider noch nicht besonders viel von der Welt gesehen, jedenfalls längst nicht so viel wie ich gerne möchte. Es gibt so einige Orte, an denen ich mir vorstellen könnte, für längere Zeit zu leben (oder es zumindest auszuprobieren). Ich liebe große Städte und wähle deshalb London. Relativ nah an meiner jetzigen Heimat, ein Kulturleben von unendlicher Vielfalt, ich kann die Sprache bereits, alle Kinos spielen englischsprachige Filme in der Originalfassung und es ist die Stadt von „Sherlock“ :-). Deswegen wäre es meine erste Wahl für einen längeren Auslandsaufenthalt.
5. Wenn du nur einen Film oder eine Serienbox auf eine einsame Insel mitnehmen dürftest: Welche(r) wäre das?
Da muss ich nicht lange nachdenken: Das wäre die schöne „Keksdose“, die alle fünf Staffeln sowie die Fernsehfilme meiner Lieblingsserie „Babylon 5“ enthält und die bei mir auf dem Schrank steht. „Babylon 5“ ist mich die beste Serie aller Zeiten; ich kann sie mir immer wieder anschauen und bei der letzten Folge kommen mir jedes Mal wieder die Tränen, ganz egal wie oft ich die Serie schon gesehen habe.
6. Bevorzugst du ganz allgemein Filme oder Serien?
Was für eine gemeine Frage! Ich mag eigentlich wirklich beides gleich gern, bin sowohl leidenschaftlicher Kinogänger als auch jemand der ganze Serienstaffeln in wenigen Tagen/Wochen konsumiert. Ich habe aber folgendes Phänomen bei mir beobachtet: Oft befinde ich mich in der Situation, dass mehrere Filme bei mir zuhause herum liegen, die noch angeschaut werden wollen (ich leihe tatsächlich immer noch DVDs/Blu-rays per Postversand aus). Gleichzeitig habe ich aber natürlich fast immer auch mindestens eine Serie, die ich gerade anschaue. Und obwohl ich wie gesagt großer Filmfan bin, bleiben die Discs mit den Filmen bei mir in letzter Zeit oft wochenlang liegen, bis ich sie endlich eines Abends doch in den Blu-ray-Player schiebe. Das Anschauen von Serienfolgen ist einfach so viel leichter und verführerischer! (Wie die dunkle Seite der Macht. 😉 ) Wenn der Abend schon etwas weiter fortgeschritten ist, rede ich mir immer ein, dass für einen ganzen Film nun keine Zeit mehr ist. Also gucke ich stattdessen die Serie weiter, nach der ich aktuell süchtig bin (das ist momentan „Game of Thrones“) – allerdings bleibt es dann selten bei einer Folge, sondern es werden zwei oder drei. In dieser Zeit hätte ich dann natürlich auch einen Film anschauen können… Eigentlich will ich viel mehr Filme sehen, aber mein ausufernder TV-Serienkonsum hindert mich daran.
7. Was war die letzte Sendung, die du dir im TV angeschaut hast?
Im regulären Fernsehen? Also da, wo man zu einer ganz bestimmten Zeit ein ganz bestimmtes Programm einschalten muss, um eine bestimmte Sendung zu sehen? Was für ein veraltetes Konzept! 😉 Die Antwort ist in diesem Fall: Die Tagesthemen von gestern Abend, von denen ich aber auch nur zweite Hälfte mitbekommen und nur nebenbei zugeschaut habe. Zuvor lief auf meinem Fernseher die siebte Folge der zweiten „Game of Thrones“-Staffel.
8. Bei welcher Serie würdest du gerne mal als Statist mitspielen (oder hättest gerne mitgespielt)?
Hmm, schwierige Frage. Ich würde viel lieber große Rollen spielen! 😀 Wenn man Alter und Geschlecht mal außer Acht lässt, dann wäre ich zurzeit gerne Arya in „Game of Thrones“ – allerdings wahrscheinlich nur deshalb, weil die Darstellerin Maisie Williams in der Rolle so fantastisch gut ist. Also sollte ich ihr und den anderen Profis die Hauptrollen überlassen und wohl doch besser im Hintergrund bleiben. Zurzeit bin ich in meiner „Game of Thrones“-Phase, aber auch in „Babylon 5“, „Lost“ oder „Breaking Bad“ wäre ich gerne dabei gewesen. Nein, noch besser: Ich will in „Sherlock“ dabei sein! Ich könnte ein Mitglied von Sherlocks homeless network spielen und Benedict Cumberbatch wichtige Informationen mitteilen. Das wäre nur eine kleine Szene, sollte doch möglich sein. Vielleicht sollte ich wirklich nach London ziehen und mich dann in die Statistenkartei aufnehmen lassen. Oder Steven Moffat auf Twitter um eine Rolle anbetteln.
9. Welche Serie kannst du absolut nicht ausstehen und warum?
Da fällt mir wirklich keine ein! Ich kenne so einige schlechte Filme, über die ich herziehen könnte, aber Serien? Die sind in den letzten Jahren fast alle so gut, dass ich nichts zu meckern habe. Was natürlich auch daran liegt, dass ich nur solche Serien anschaue, über die ich viel Gutes gelesen und gehört habe. Darunter waren zwar auch ein paar Serien, an denen ich dann etwas auszusetzen hatte, aber es gibt keine Serie, die ich nicht ausstehen kann. Vor einiger Zeit habe ich die erste Folge von Michael J. Fox‘ neuer Sitcom gesehen, die fand ich ziemlich schlecht (und die Serie wurde glaube ich inzwischen auch schon wieder eingestellt). „True Blood“ driftet so ab Staffel drei oder vier leider viel zu sehr in Soap Opera-Gefilde ab. Bei „Heroes“ hätten die Macher konsequent sein müssen und ihre Geschichte nach einer Staffel beenden sollen, dann wäre es some of the best television ever!! „Boardwalk Empire“ fand ich irgendwann einfach nur noch verwirrend (sehr gut ist die Serie aber trotzdem). Meckern kann ich also schon über manches, aber eine Serie, die ich absolut nicht ausstehen kann, gibt es nicht. Und falls doch, dann verdränge ich sie wohl gerade.
10. Wer ist dein liebster Film- oder Serien-Antiheld?
Anakin Skywalker in „Star Wars: Episode I bis III“ – nein, natürlich nicht! 😉
Ganz klar: Walter White aus „Breaking Bad“. Antihelden im Fernsehen gibt es ja in letzter Zeit immer mehr: „Dexter“ fällt mir da ein oder auch „House of Cards“ (das ich noch nicht gesehen habe). Aber eine Figur wie Walter White wird es so schnell nicht wieder geben. So phänomenal gespielt, wahnsinnig gut geschrieben und inszeniert. Da hat das Fernsehen gegenüber dem Film ganz klar den Vorteil, Charaktere und Handlungsbögen über viele Stunden aufbauen zu können.
11. Welcher Film oder welche Serie wurde in letzter Zeit völlig zu Unrecht gehypt?
Puh, schwierige Frage. Zu Unrecht gehypt? Heutzutage versucht man doch alles zu hypen, insofern geschieht das meistens zu Unrecht. Ich habe mir gerade die Liste der Filme, die ich dieses Jahr schon gesehen habe, angeschaut und feststellen müssen, wie erstaunlich kurz sie ist (ich gucke eben einfach zu viele Serien – und trotzdem nicht genug). „American Hustle“ hat mir nicht besonders gefallen (tolles Schauspiel, aber uninteressante Geschichte), noch deutlich weniger allerdings „The Wolf of Wall Street“. Beide haben verdientermaßen keine Oscars gewonnen und es wurde trotzdem meiner Meinung nach zu viel Tamtam um die Filme gemacht. Zu groß war der Hype vielleicht auch um die dritte Staffel von „Sherlock“, deren zweite Folge mich zumindest beim ersten Ansehen maßlos enttäuscht hat. „Sherlock“ ist immer noch verdammt gut, aber dem Hype, der sich in den zwei Jahren seit der zweiten Staffel aufgebaut hatte, konnte man einfach nicht gerecht werden.
So, das waren also meine Antworten auf die gestellten Fragen. Ich habe leider momentan keine Idee, an wen ich das Stöckchen weiter werfen soll, aber vielleicht fällt mir da ja irgendwann doch noch jemand ein. Wenn ich besser vernetzt bin. Heute Abend gehe ich übrigens ins Kino, komme also nicht darum herum, endlich mal wieder einen Film zu sehen („Her“). Aber wer weiß, vielleicht ist danach – vor dem Schlafengehen – ja doch noch Zeit für eine Folge von „Game of Thrones“. Nur eine einzige…
Jaja, Serien sind definitiv verführerisch und gehören zur dunklen Seite der Macht! 😉
In diesem Sinne: Viel Spaß im Kino – „Her“ soll ja sehr gut sein! – und natürlich auch bei der anschließenden Folge Game of Thrones… 😀